Wo mer immer ane chunnt,
Mer kennt eim a de Sproch sofort;
Wo mer immer ane chunt
bim erschte lute Wort.
Was seid da de Schwyzer,
Wenn er früntli lupft de Huet,
I dr Schwyz wird grüesst,
Ja, mier macheds guet:
Grüezi, grüezi, seit mer i dr ganze Schwyz,
i dr ganze Schwyz,
i dr ganze Schwyz.
Grüezi, grüezi, seit mer i dr ganze Schwyz,
i dr ganze Schwyz – allzyt.
Was d'Schwiz isch, dodrüber beschtönd verschiedeni Uffassige. Für dr Arthur Beul, wo das Lied dichtet hät, und d'Geschwischter Schmid, wos gsunge händ, seit me i dr ganze Schwiz "Grüezi". Dasses Landesteil git, wome allefalls "Buongiorno", "Bonjour" oder "Bundí" seit, schint ihne entgange dsi. Mier händ do scho tüferi Dänker, wo ds Grundsätzlich-Sälbverschtändlichi thematisiered, wie zum Bischpill dr Altbundesrat Adolf Ogi, wo ämoll bekräftigt hät: "La Suisse existe – die Schweiz lebt." Das hätter möglicherwis als Antwort uf dr Künschtler Ben Vautier gseit, wo a dr Wältusschtellig 1992 in Sevilla in Schnüerlischrift ufene Tafele gschriebe hät: "La Suisse n'existe pas." – Die Schweiz gibt es nicht.
Ich muess säge, obwohl ich em Extremismus scho vor langem abgschwore ha, dass ich i dem Fall doch eher dr Meinig vom Ben Vautier bi. "Die Schweiz" exischtiert nämli insofärn nöd, als sie äs Abschtraktum, öppis Künschtlichs isch. Was würklich exischtiert isch d'Dütschschwiz, ds Wälschland, dr Tessin und ds Büdtnerland. Und sälbscht das isch fraglich, dänn au dr Ogi hät schlussamänt gseit, im Grund gno aber sig är Kanderschtäger.
Das, wo dr einzelni Mänsch läbt, isch das, woner würklich isch. Und äso gseh, isch d'Schprachregion oder z'Dorf realer, als dr Schtaat oder d'Nation. Äs törfti jo eher sälte dr Fall si, dass Sie mitem Bewusstsi "ich bi Schwizer" durs Dorf laufed. Am meischte Schwizer isch me jo im Usland, wäme vo sim Heimatland separiert isch, dänn redtme am meischte devo. Die schwizerischte Schwizer sind dänn au tatsächlich d'Uslandschwizer. Aber wännimers gnau überlegge, dänn lauftme au durs Dorf nid dauernd im Bewusstsi, ich bi Kanderschtäger oder Schtürviser. Ich bi au am meischte Flumser, siti nüme det läbe.
Aber wänn au d'Schprachregion, ds Torf nur ä relativi Realität isch, was isch dänn würklich? Wänn au Stierva n'existe pas, wänn also au Schtürvis no äs Abschtraktum isch, was isch dänn würklich würklich? Jä guet, zallererscht isch jede sich säber: Dr Ogi isch dr Ogi, dr Ben Vautier dr Ben Vautier, und ich bi i Gotzname zallererscht mich. Und witer wämmer do jetz nöd grüble.
Wänn aber z'Dorf, d'Schprachregion, ds Land – i dere Reihefolg – mier üsserlicher und witer äwägg sind, und deswäge für mis unmittelbari Empfinde inexischtänt sind, isches nöd äso, dass die kei Wirkig hetted. Am pays réel chame sich ganz schön d'Nase ufschlah. Versuechezi nur ämoll kei Schtüre z'zahle oder nöd i Dienscht izurugge. Dänn gmerggezi dänn scho, dasses d'Schwiz halt doch git.
Und hüt am erschte Auguscht, am Vatterlandstag, bütetme Redner uf, die eim das is Bewusstsi sölled rüefe, wome sich als Inland-Schwizer durs Jahr dure gar nöd so bewusst isch, dass mier ebe Schwizer sind.
Was isches jetz, was Sie und mich als Schwizer usmacht?
Das erschti wo mier do ifallt, isch, dasses öis guet goht. Öis gahts guet – fertigschluss. I dr Landes-Läbenslotterie händ mier das grossi Los zoge. Mier läbed in eim vo de schönschte, richschte und bescht funktionierende Länder vor Wält. Das muess ämoll gseit si. Das isch öppis, wo eim jede Tag ä gueti Lune chönnti gä. Und sälbscht wännzi nöd über übermässig vill Gäld sötted verfüege, so isches doch underem Schtrich immer no agnehmer bi üs arm zsi, als imene arme Land. Wobi ich scho i Rächnig schtelle, dassme als Arme imene arme Land möglicherwis wäniger Schtress hät, willz det wäniger uffallt.
Also müessted sich bi üs eigentlich alli privilegiert fühle und glücklich si. Wänn ich aber amigs am Morge z'Züri im Tram i die verkniffene, griesgrämige Gsichter luege, dänn isch sofort klar, dass das nöd dr Fall isch. Und wie's so goht, be dere Glägeheit gmerki dänn au gad, dass ich sälber keis bitz besser bi. Das zeigt, dass die innere Realitäte vomne Mänsch würklicher sind, als die üssere Umschtänd. Äs söll au in Bangladesh glücklichi Mänsche gä.
Was d'Schönheit vom Land agoht, so isches leider äso, dassme sich sehr schnell dra gwöhnt. Ich als Neuakömmling in Stierva bi vo Stierva und dr Ussicht iz Tal und i d'Bärge sicher meh begeischteret, als Sie, wo scho do ufgwaxe sind. Das isch übrigens mitde Fraue genau zgliche, was dr Rousseau zur Überlegig gfüehrt hät, dassme im Grund gno mitere durchschnittlich ussehende Partnerin besser bedient isch, als mitere schöne, ebe will eim jedes Ussehe, au das wäniger schöni, nach churzer Zit sälbschtverschtändlich wird und me mitere wäniger schöne Frau bedütend wäniger Schtress punkto Näbebuhler hät. Dadrvo chönnd mier Schwizer äs Liedli singe: D'Attraktivität vo eusem Land zieht scho sehr villi Bewunderer a, die, wännzi nachere gwüsse Zit wieder gönd, wie d'Tourischte, höchscht willkomme sind, wännzi dänn aber bliebe wänd, wie d'Asylbewerber, dänn chömmemer scho afigs iz Trible. Will mier sind äs chlis und dicht besiedlets Land. Uf ei Quadratkilometer chömed 193 Persone. Z'Grönland preichts grad ämoll ä Vierzigschtel vonere Person uf ei Quadratkilometer. Det hettis also no Platz. Aber gällezi, wär will scho det ufe go früre?! Mich wunderets jo scho lang, dass d'Eskimo nöd ämoll säged, so, öis langts jetz, immer in dene unkommode Iglu, jetz hauez mier emoll i Süde, mier wännd jetz au emoll d'Bei under de Palme schtrecke, jetz sölled ämoll d'Italiener do ufe cho Isbäre jage. Das wär jo bi witem nöd die erschti Völkerwanderig! Aber gällezi, me hangt halt a sim Fläckli Ärde – au wännz us Schnee und Is isch.
Was öise Zaschter agoht: Mier sind jo nid immer rich gsi. Mier sind sozäge Neurichi. Das vergisst me hierzulande gärn. Im nünzähnte/achtzähnte Johrhundert simmier no äs Entwickligsland gsi. I Brichte vo de erschte Tourischte isch vonere verlumpte Bevölkerig mit Chröpf und Gofe mit Schnudernase d'Red, wo dä Engländer mit Edelwiss-Schtrüssli und Krischtall nachegseckled sind, damits däheim öppis z'bise kha händ.
Z'Flums hät zu Zite emoll eine gseit: "Winn üsereis ä Huetlade hetti, din weirs sicher äsou, dass d'Lüt no uni Grind uf d'Wält cheimed!" Und au dr Totegreber isch ä so arm dra gsi, dasser klagt hät: "Die ganz Wuche chrangg Lüt und am Sunntig doch nüt Gschtorbnigs!" Bitter muess das gsi si! Und um die ärmschte Chöge ab z'ha, hättmene d'Schiffspassasch nach Amerika i d'Hand truckt und ne gseit, sie sölled det ihres Glück versueche.
Jetz hät das kehrt: "Am Grunde der Moldau wandern die Steine, drei Kaiser liegen begraben in Prag, das Grosse bleibt gross nicht und klein nicht das Kleine, die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag." Das hät dr Bertold Brecht dichtet. Usem Uswanderigsland Schwiz isch äs Iwanderigsland worde. Dodervo hät vor allem au öisere Fuessball profitiert. Ohni schlitzohrigi Türke und Italiener, bissigi Albaner und gwandti Kroate wäremer no schlächter. Wobis natürli scho äs bitz komisch isch, dass fascht die ganz Schwizer Mannschaft us Benaglios, Türkilmaz, Shaqiris und Behramis beschtoht. Do söttme eifach bir Ibürgerig druf achte, dass au namensmässig ä gwüssi Apassig vollzoge wird. Sägemer ei Hälfti kosovarisch oder was au immer und die anderi schwizerisch. Das miechti dänn scho ä besseri Falle, wänn dr Shaqiri wänigschtens Hansruedi Shaqiri würd heisse oder äs än Hakan Röthlisberger würdi gä.
Mier sind scho immer uf d'Usländer agwiese gsi. Machemer üs nüt vor, ohni Engländer gäbs kei Matterhorn, kei Mönch, kei Jungfrau und au kei Engadin, kei St. Moritz, kei Cresta-Run und rein gar nüt. Wär d'Alpe ursprünglich gmacht hät, isch no immer umschtritte. Die einte gsehnzi als künschtlerische Usdruck vo de Götter, die andere eher als Ärdplatte-Kollision vo vor ungefähr änere Million Johr. Tatsach aber isch, dass äso, wie mier d'Alpe hüt gsehnd, als öppis Majeschtätischs und Schöns, dass üs das vo dä Ängländer biprocht worde isch. Im Kampf ums täglichi Brot isches Üserne nöd gä gsi, d'Vertikallandschaft vo de Bärge als Vorzugswohnlag azluege. Im Gägeteil, d'Steilheit, ällei äm Niedergang vo Schnee und Schtei förderlich, isch nüt als än Erschwernis bi dr Bewirtschaftig vo ihrne Güetli aglueget worde, die sie alles anderi als usgsuecht hettend, wännzi d'Wehli kha hetted. Und wil ihne das under ihrne Füess scho rächt vertüfled vorcho isch, hänzi die obere Etage no mit de dämonische Usgeburte vo ihrer Fantasie bevölkert. Was erscht rächt drzue gfüehrt hät, dass sie nie und nimmer freiwillig i de Schteiwüeschtene ufgegange wäred, und sie nur grad ab und zu und eher zuefällig, aber immer mit Schrecknis, zu de Bärggipfel ufegluegt händ. Und äso häts dänn ebe d'Ängländer prucht, wo ihri Schtädt idr induschtrielle Revolution in versiffti Kloake verwandlet und nach offene, unverbruchte Läbensräum gieret händ, um de Felsmonschtrositäte zu Häupten vo üs Bärgler ihres Interesse zuezwände und sie als öppis Schöns z'entdecke.
Was loht sich no über die richi Schwiz säge? Tatsach isch, dass mier keis Volk vo Dichter und Dänker sind – vom Rousseau ämoll abgseh, wosi z'Gänf drvogjagt händ. Mier sind drfür clever. Das isch äs bitz wäniger als intelligent und au äs bitz arüchiger. In üserer eigete Schprachregelig chönnt me säge, mier sind pureschlau. Das heisst, mier sind nöd vo allgemeiner, aber drfür vo läbenspraktischer Intelligenz. Mier betriebed kei Grundlageforschig, drfür mischled mier üs nöd ungschickt durs Läbe.
Dass mier als chlirümige Schtaatebund sit anno 1291 überläbt händ, isch dr Pureschläue zuezschriebe. Mier sind jo eigentlich alles Gränzregione, die sich vo ihrne Zentralschtaate abgschpalte und zumene eigete Verbund zämegschlosse händ. Äs Europa en miniature. Ä Föderation vo Separatischte. Drum simmier au all so eigesinnig und widerborschtig: Was wämmier au z'Europa? Europa söll sich doch verschwizere!
Zmitzt in Europa de Begehrlichkeite vo de Nachbare zringsetum usgsetzt, ohni natürlichi Ressource, hämmier nöd nur in Autonomie überläbt, sondern hänz au zu öppis pracht. Mier händ üs doderbi nöd immer mit moralische Lorbeere überhüft. Tänkemer nur an zweite Wältchrieg. Wobi i au grad säge muess, dass d'Empörig vo Nachgeborene über beschtimmti Vorkommnis und Underlassige au immer öppis Billigs hät, dänn wär weiss scho, wiener inere gföhrliche Situation, wiesi damals beschtande hät, reagiert hetti. Öb sich do jede mit Todesverachtig vor d'Kanone gworfe und sich nöd doch lieber vertruckt het, isch zumindescht fraglich. Guet, mier händ dr Chrieg nöd nur unbeschadet überläbt, mier händ sogar drvo profitiert! Äs hät sich jo hüt allgemein d'Asicht duregsetzt, dasses wäniger üseri Armee gsi isch, wo öis vorem Hitler bewahrt hät, als dass es d'Schwiz als sichere Hafe für d'Abwicklig vo Handelsgschäft au vo de chriegsfüehrende Länder eifach prucht hät. Das isch weder psunders moralisch, no psunders unmoralisch. Das hät sich eifach äso ergä. Und mier wäred jo schön blöd gsi, wämmer eus drgäge gwehrt hettid.
Dasses üs überhaupt no git, dodruf chömmer villicht nöd grad schtolz, aber doch eifach zfriede si. Dänn luegemer emoll Zionischte a, wo jo eidütig intelligenter sind als üsereis, was die fürne Schtress und Kumedi mit ihrem Chlischtaat händ.
Dass mier öiseri geopolitischi Gefährdig zumene Privileg umgmünzt händ, hät dr Schwizer nie überheblich gmacht. Im Gägeteil, das hät im Volkscharakter zur Usbildig vonere gwüsse heimlifeisse Bescheideheit gfüehrt. Will me wott jo nöd d'Nachbare provoziere und no äxtra missgünschtig mache. Das isches ebe, was ich mit "schlau" meine. Z'Flums isch dr Prinzipal vor Spinnerei amigs mitem Welo go Poscht uf d'Poscht hole.
Imene Flughafe hanich nie Schwierigkeite Landslüt z'erkänne. Äs isch die uffälligi Unuffälligkeit, die au öppe au als Biederkeit denunziert wird, womich uf ei Blick dr Landsma im Mitpassaschier erkänne laht.
Sini Unuffälligkeit isches au, wo dr Schwizer für kei Art vo Extremismus afällig macht, wämme d'Jugend ämoll usnimmt. Will mier als Puure meh praktisch, als idealistisch orientiert sind, chömmer öis au nöd äso verränne, wie ebe Völker, wo Dichter und Dänker hervorbringed.
Ösereis rüehrt wäniger uf, als villmeh um, nämli Chäs- und Schoggimasse. Ösereis neigt alles anderi als zur Dramatik. Drum sind übrigens au üseri Film so flau. Ich hammer loh säge, dass wänn än Älpler mit de Chüe z'Tal gaht, und d'Härde ines Zitloch fallt, dass dr Älpler dänn eifach so tuet, wie wänn nüt gescheh wär, äs Liedli pfifft und witergoht, will die Chuehärde ume nächschti Rank dänn scho wieder fürechunnt. Und äso hänz miers au grosso modo mitem Hitler ghalte. Me hät so ta, wie wänn nüt wär, will au dä goht ämoll vorbi. Und äso isches dänn jo au gsi. Ä Haltig, die moralisch villicht nöd grad erschte Sahne, aber bi witem nöd die tümmschti isch.
Au dr Personekult isch bi üs wänig usbildet. Ä Kim Sung Il isch bi üs undänkbar. Bi üs würd niemert ufegjublet. Das gseht me öppe, wänn dr Papscht oder d'Königin Elisabeth uf Staatsvisite chunnt. D'Begeischterig halted sich do jewils in Gränze. Das hät für mich als Schauspiller au sini negative Site. In üserem Land würsch eifach nie zum Schtar. Und sött das doch eine versueche und über alli andere wölle userage, dänn würter jeher früener als schpöter ufs demokratisch-durchschnittlichi Mass zrächtgeschtutzt. Dr Roger Federer als Wälttennisherrscher isch nöd umesusch äso wiener isch, nämli ä Schwiegermuetters Traum vomene Schwiegersohn.
Lönd Sie mich jetz no druf igoh, warum i dr Schwiz alles so guet funktioniert. Wänn mier volkscharakterlich gseh in erschter Linie Puure sind, so simmer in zweiter Linie so öppis wiene Mischig zwüsched Uhremacher, Bibliothekar und Husabwart. Das heisst, dr Schwizer isch eigesinnig und sehr sorgfältig. Dr Uhremacher isch dr Schwizer par exellence. Zurückzoge imene Kabäuschen huredr a sim Pültli und schiebt in höchschter Konzentration Schrübli und Redli hi und här und inenand und überenand, bis das Ührli ebe wienes Ührli lauft. Mier sind nöd gmacht für grossi Würf, die öfters als nöd übers Ziel useschiessed. Mier sind gnau im Chline. Üsereis weiss, dass im unbeachtete Detail dr Tüfel hockt. Und mier sind am liebschte für öis. Ganz sicher müend öis nöd irgendwelchi Sässelfurzer in Brüssel wölle säge, wasmier in irgendemene Büdtner Sitetal für Härdöpfel azpflanze händ!
Small is beautiful! Waldärdbeereli sind schmackhafter als hochzüchteti Hors-sol-Monschter. Grossi Verbänd, sig das d'Uno oder Europa, chönd üs gschtohle bliebe. Mier sind lieber für öis. Ähjaa, worum au nöd? Isch ämel keis Verbräche! Im Rede simmer eh nöd so guet, was söllemer also mitrede? Äs chunnt jo eh äso, wies usechunnt. Mitere gwüsse Gelasseheit drmit umzgah, das isch entscheidend.
Nämemer d'Wältwirtschaftskrise, wo sit einiger Zit über öis dräut. Also ich bi dr Letscht, wo nöd dr Asicht wär, dass dr Kasino-Kapitalismus dra isch, öis in Abgrund z'schtürze. D'Gier vo de Materialischte isch unbegrenzt. Das lit idr Natur vor Sach. Willz Materielli, wases au immer isch, öb Gäld oder Schoggolade, letschtändlich ebe doch nid befriedige cha, muesses immer meh si. Nach dr erschte Million, die zweiti, und dänn die dritti, und sowieso isch jo hüt afigs Krethi und Plethi Multimillionär. Also zocktme und bschisstme und rafftme äm Teufel äs Ohr ab.
Uf dr andere Site isch "Wältwirtschaftskrise" so öppis Schwammigs und Unschpezifischs. Krise, Krise, Krise schrillts vo überall här und jede isch gneigt, das Allerwältswort abznicke, um drbi zsi. Drwill isches äso, dass au hüt wieder d'Sunne schint, und ich persönlich realiter no überhaupt nüt vo dere Krise gmerkt ha: Üserer Würtschaft gahts guet, dr Service public isch picobello, d'Arbetslosigkeit isch niedrig. Und trotzdem wird mier nüt als in d'Ohre und inz Hirn tutet, Krise, Krise, Krise! Das loht mich dänn doch vermuete, dasses Demagoge sind, die die unverselli Awändbarkeit vo dem Wort drzue benützed, um öisereis izschüchtere und Angscht und Panik zverbreite. Wär nämli Angscht hät, laht sich vill meh gfalle. Die wältumspannendi Krise isch gmeinschaftsstiftend, drmit wärded alli Unterschied zwüsched arm und rich, obe und une nivelliert. Das söll öis säge, mier hocked alli im gliche Boot. Denkste. Also sind i dere Affe-Krisesituation urschwizerischi Qualitäte gforderet: Ignoriere und nur no einisch im Monet Nachrichte lose oder luege. Das heisst nöd, dassme mit sine Ressource nöd söll hushälterisch umgo. Um das gohts jo gad, die eigeti Gier izbrämse und uf Wärtbeschtändigkeit us dzi. Aber mier lönd öis doch nöd dr Schneid mit dem ewige Gedöns vo Krise – jetz scho im füfte Johr – abchaufe. Wie alles anderi goht au das verbi und wänn nöd, dänn halt nöd. Mier chönnd als gwöhnlichi Bürger einewäg nöd vill meh tue, als öis mit Bedacht in öiserne Hushält, Betriebe und gmeinschaftliche Irichtige umztue.
Aber üserem Eigensinn und Isolationismus sind natürli scho au Gränze gsetzt. Hütigetags isch alles imene Mass vernetzt, dasses scho au schtimmt, dass nümme durechunnsch, wänn nur für dich luegsch. D'Globalisierig isch ä Tatsach und mier müend do wohl oder übel mitschpiele und üs a die entsprächende Regle halte. Wonich zu Zite mitem Ruggsagg als Wältvermässer underwägs gsi bi, do isch eim als Schwizer ä Wärtschätzig entgägebrocht worde, dass nöd gwüsst häsch, wo häreluege vor Verlägeheit. D'Schwiz, ds Land, wo Milch und Honig fliesst, wos kei Armee und kei Polizei git! Do hätme sich d'Schwizerfahne ufe Ruggsagg gheftet, um z'zeige, dass au als Billigreisende nöd nüt bisch. Zwüschezitlich hät üsers Imitsch ir Wält arg glitte: Schtürflucht, Bankgheimniss und was weiss ich was alls. Do sind üseri Politiker gforderet. Au was Migration, Integration und Personefreizügigkeit agoht muess glueget wärde. Ds Chlumperisiko vo de Grossbanke – do bruchts nüt wäniger als Schteilvorlage a d'Schturmschpitze vo öiserer politische Nationalmannschaft.
Am beschte aber wär, me michti us dr Schwiz än europäische Nationalpark mitem Tirol und äm Vältlin als Parkplätz und üsereis als Landschaftsgärtner und Souvenirverchäufer.
Soli, das hettemer. Das isch, was ich öppe zur Schwiz z'säge ha. Im Usruef "soli" liet für mich übrigens d'Essenz vom Schwizertum beschlosse. Dänn nüt schtimuliert in mier so schtarchi Heimatgfühl, wie wänn imene währschafte Rössli, Bäre oder au Hirsche ä schtarchbrüschtigi Serviertochter ds Bschteck ufs Papierset leit und "soli" oder "sodetli" seit. Äs isch als fändi i dere Silbe "li" dr Härzschlag vo üserem Land Usdruck. Wie lieblich dämpft doch d'Silbe "li" d'Härti vom germanische Usruef "So, so ist es und nicht anders!" ab ines säuselnds "soleli", sanft wiez Fächle vomene Summerwind, au wännz bi üs doch meischtens Herbscht oder Winter isch.
Und ds Wort "soli" isch d'Königin under all de "lis": Hüsli, Gärtli, Wiesli, Päckli, Hösli, Schmützli, Füdeli, Gegäli, Schniggischnaggischnäggeli... än exakti Reflektion vo üsere topografische Chlirümigkeit und Chlischtaatlichkeit. Trotzdem bini froh, dass ich nöd Rüdlingerli heisse.
Ich tanke Ihne für Ihri Ufmerksamkeit und wünsche Ihne als erschte Auguscht no ä schöne erschte Auguscht!
Max Rüdlinger, Stierva